Anna Hien bei der abschließenden Präsentation des Films in einer Verbindung von Lesung, Standbildern und vertonten Filmausschnitten

Metropolis –Kompositionswerkstatt Filmmusik

„Eineinhalb Stunden spannende und lehrreiche Unterhaltung.“ – „Man hat gespürt, dass den Schülern ihre Sache am Herzen lag.“ – „Das waren sehr persönliche Vorträge.“
So lauteten einige der Kommentare von Gästen der Präsentation des Leistungskurses Musik vom letzten Dienstag, der in der Aula des Gymnasium Philippinum in Weilburg stattfand.
Die Idee des Projekts war es, sich gemeinsam für einen Stummfilm zu entscheiden, um dann zu individuell ausgewählten Szenen eine passende Musik zu komponieren. Dank seiner eindrücklichen Bilder eignet sich der Filmklassiker „Metropolis“ sehr gut als Inspirationsquelle. Aber dass jedem der 8 Schüler des Leistungskurses Musik eine absolut überzeugende Vertonung seines jeweiligen Filmausschnitts gelungen ist, ist alles Andere als selbstverständlich und eine beachtliche Leistung.
Einige Ergebnisse wurden im ersten – analytischen – Teil der Präsentation von den Schülern auf packende Weise vorgestellt, wobei erkennbar wurde, dass die Kompositionen so unterschiedlich und individuell waren wie die Schüler selbst. Gleiches gilt für die Herangehensweise: Sei es die geschickte Orientierung an musikgeschichtlichen Vorbildern (Maximilian Nickel) , das klangliche Experimentieren am Instrument (Alicia Krähe), die quasi-mathematische Organisation von Tonreihen (Christoph Fertich) oder das gezielte Arrangieren von musikalischen Schockeffekten (Bastian Stahl) – die Schüler fanden immer einen überzeugenden Ansatz, um den ausgewählten Ausschnitten musikalisch gerecht zu werden. Es gab auch Bezüge zwischen den Kompositionen der Schüler: Robert Puzik hat ein musikalisches Thema („Leitmotiv“) aus Maximilians Nickels Komposition aufgegriffen und in seinem Stück weiter verarbeitet. Und Christoph Patzaks Vertonung fiel daduch aus dem Rahmen, dass ihr heiter-ironischer Ausdruck in einem krassen Widerspruch zur Dramatik der Bilder stand – ein Kunstgriff, der den Zuschauer zum Nachdenken über die filmischen Geschehnisse bringen soll.
Im zweiten Teil des Abends wurde der Film als Geschichte präsentiert, vorgelesen von Anna Hien und ergänzt durch Standbilder aus dem Film sowie die vertonten Auschnitte.
Dank einer überzeugenden Einführung durch Annemarie Zinke und der vielen, fast beiläufigen Bezüge zur Handlung des Films während der übrigen Vorträge, gewannen die Zuhörer auch einen intensiven Eindruck von dem Film „Metropolis“ und seinem künstlerischen Anspruch.

So wurde dieser Abende für die Gäste in der voll besetzten Aula des Gymnasiums zu einem eindrücklichen Erlebnis.

Die Akteure



Bilder des Abends